15 January 2025, 15:49

„Arschloch“: Grüne Äußerung als Armutszeugnis – Habecks Reaktion ist noch bedenklicher

Aktualisiert : 28 Dezember 2024

Die Spitzenkandidatin der Grünen in Sachsen hat Olaf Scholz als „Arschloch“ bezeichnet. Diese unangemessene Entgleisung verdeutlicht, dass auf Fairness in diesem Wahlkampf kaum zu hoffen ist. Diese Beleidigung könnte Kanzlerkandidat Robert Habeck in eine unangenehme Lage bringen.

Normalerweise gibt es einen engen Zusammenhang zwischen dem, was jemand denkt, und dem, was er äußert. Derartige primitive Äußerungen deuten auf primitive Gedanken hin.

Wenn die sächsische Abgeordnete Paula Piechotta den Bundeskanzler als „Arschloch“ bezeichnet, sieht sie Olaf Scholz auch so. Diese beleidigende Äußerung war nicht impulsiv, sondern fand in einem Podcast statt und war somit wohlüberlegt.

Alle in der SPD wissen, dass Olaf Scholz ein Arschloch ist

In ihrem Podcast äußerte sie sich kritisch über die europapolitische Isolation von Scholz und fügte hinzu, dass „alle in der SPD Olaf Scholz schon lange kennen. Jeder in der SPD weiß, dass Olaf Scholz ein Arschloch ist“.

Die Reaktion der SPD ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst sah Piechotta jedoch keinen Anlass zur Entschuldigung, und auch von den Grünen kam keine Distanzierung.

Piechotta versuchte sich herauszureden, indem sie erklärte, dass sie Scholz nicht beleidigt, sondern lediglich interne Meinungen der SPD wiedergegeben habe. Sie sagte: „Ich spreche im Podcast an der besagten Stelle nur über die Meinung zu Olaf Scholz in der SPD, wie sie uns SPDlerInnen gegenüber immer wieder formulieren“.

PUSH - Gastbeitrag von Manuel Ostermann - Mein Plan gegen Messer-Gewalt - ohne ihn wird sich Deutschland radikal wandeln

PUSH - Eine Analyse von Ulrich Reitz - Wählen Sie richtig - hier kommt sie wieder, die alte Scholz-Arroganz

Kolumne von Susan Arndt - Deutsche skandieren Absaufen - und gehen dann brav zur Weihnachtsmesse

Ricarda Lang kritisiert Profitgier und bietet den Bürgern ein Preis-Angebot

PUSH - Nena und die andere Meinung - Kanzlerduell bei ARD/ZDF ohne Weidel: AfD profitiert von dieser Diskursverweigerung

Gastkommentar von Gabor Steingart - Wegen Trump und der neuen deutschen Regierung: Warum 2025 besser wird als Sie denken

Habecks Schweigen ist ein Armutszeugnis

Immerhin zeigt Piechotta beim Gendern mehr Sorgfalt als bei ihren verletzenden Äußerungen gegenüber politischen Mitbewerbern.

Schließlich entschuldigte sie sich mit den Worten: „Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, lieber Olaf Scholz, meine Worte haben euch offensichtlich beleidigt, dafür entschuldige ich mich“.

Es wäre interessant zu sehen, wie der grüne Kanzlerkandidat Habeck nach der Weihnachtspause mit dem sozialdemokratischen Kanzler Scholz spricht. Habeck wird sicherlich in der Lage sein, mit wohlklingenden Phrasen sein Entsetzen über die Äußerungen seiner Parteikollegin auszudrücken. Doch sein derzeitiges Schweigen ist beschämend.

Beispiel für eine Debatten-„Unkultur“ statt Fairness

Die Vorfälle rund um Piechottas beleidigende Äußerungen werfen ein Licht auf den Wert des kürzlich von den meisten Parteien, außer AfD und BSW, unterzeichneten Fairnessabkommens - nämlich keinen.

In dieser Vereinbarung stehen schöne Sätze wie „Wir fördern eine respektvolle Demonstrationskultur“ und „Wir setzen auf sachliche Diskussion“. Allerdings war Piechottas Äußerung ein abschreckendes Beispiel für eine unfaire Debattenkultur.

Esken verletzt ebenfalls das Fairnessabkommen

Die Behauptung, man wolle Falschinformationen vermeiden, ist im Grunde eine leere Floskel. SPD-Chefin Saskia Esken wiederholte kürzlich die falsche Aussage ihres Kanzlers, dass Friedrich Merz und die CDU die Renten kürzen wollten. Dabei sollte die Co-Vorsitzende der SPD wissen, dass selbst eine langsamer wachsende Rente, wie von der Union geplant, zu höheren Auszahlungen führt und nicht zu niedrigeren Beträgen als heute.

Ungeachtet von Piechottas peinlicher Äußerung, Habecks Schweigen und Eskens falschen Aussagen zu Renten gilt: Fairnessabkommen vor Wahlen haben nie gehalten, was sie versprechen.

Der schmutzigste Wahlkampf aller Zeiten

Das erste dieser Abkommen wurde vor der Bundestagswahl 1980 zwischen CDU/CSU, SPD und FDP geschlossen. Damals war Helmut Schmidt (SPD) Kanzler, sein Herausforderer war Franz Josef Strauß (CSU).

Es wurde als einer der schmutzigsten Wahlkämpfe in die Geschichte eingegangen. SPD-Anhänger verwendeten für ihre Anti-Strauß-Plakate SS-Runen statt des Eszett. Ohne massiven Polizeischutz hätte die Union keine einzige Veranstaltung abhalten können. Strauß und Schmidt scheuten sich nicht, persönliche Angriffe auf den Gegner zu starten.

Bereits damals war klar, dass Fairnessabkommen oft nur leere Versprechen sind, und das hat sich bis heute nicht geändert.

Bewerten Sie post

Die anderen Artikel des Dossiers : politik

15 Januar 2025
Datev-CEO Mayr: Nur mit freier Marktwirtschaft zurück zum Erfolg
13 Januar 2025
Zoran Milanović erneut zum Präsidenten Kroatiens gewählt
11 Januar 2025
Krankheitsprämien! Diese Unternehmen bieten hohe Belohnungen für ununterbrochene Gesundheit.
9 Januar 2025
Afrika: Russlands Einfluss nach dem Sturz Assads in Gefahr
7 Januar 2025
Ehemaliger griechischer Premier Kostas Simitis verstorben
5 Januar 2025
Putins große Macht in Russland beruht weiterhin auf zwei uralten Netzwerken
1 Januar 2025
Elon Musk und Alice Weidel: Es wird jetzt ernst – 'Die werden ausflippen'
30 Dezember 2024
Auf dem Parteitag: Nordkoreas Führer präsentiert neue Strategie gegen die USA
26 Dezember 2024
Passfotos und Einreisebestimmungen für England: Wichtige Informationen für Reisende im Jahr 2025
24 Dezember 2024
Wegwerfen verboten: Die EU plant ab 2025 Maßnahmen zur Rettung von Kleidung
22 Dezember 2024
Stefan und Bully treten gegen einen Willkür-Gegner an: Raab verliert in der Ideenlosen Show
21 Dezember 2024
„Dexit“ und Euro-Austritt: Welche Folgen die Versprechen der AfD für Deutschland haben könnten
20 Dezember 2024
Millionen Stunden Videomaterial: Kiew trainiert KI-Systeme mit Drohnenaufnahmen
19 Dezember 2024
Forderung nach 15 Euro Mindestlohn – Arbeitgeber werfen Scholz Wortbruch vor
18 Dezember 2024
„Deutschland in der Krise: US-Medien äußern Neuwahl-Befürchtungen“
17 Dezember 2024
Auf Chinas Zielscheibe: Volksbefreiungsarmee plant Angriffe auf US-Militäranlagen
16 Dezember 2024
Deutsche „Schneekanonen“ sollen die Ukraine vor hinterhältigen russischen Taktiken schützen
15 Dezember 2024
Achten Sie auf Ihre Gedanken über Syrien-Flüchtlinge – Sie könnten unbarmherzig wirken.
14 Dezember 2024
Bundeskartellamt prüft: Ausnutzen Energieanbieter die Dunkelflaute?
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram