In den USA zeigen Umfragen, dass Donald Trump große Unterstützung für seine Migrationspolitik erhält, während das Vertrauen in andere seiner Wahlversprechen schwindet. Ein Projekt von Elon Musk, das die Effizienz der Regierung steigern soll, stößt auf mehr Zustimmung als der Unternehmer selbst.
Eine objektive Bewertung von aktiven Politikern ist oft eine Herausforderung. Die Einschätzung hängt häufig nicht nur von der Gegenwart ab, sondern auch von der späteren Analyse durch Historiker, die langfristige Auswirkungen berücksichtigen. So war Angela Merkel während ihrer Amtszeit populär, doch ihre Politik zur Migration und fehlende Reformen werden heute kritisch betrachtet. Auch Barack Obama hatte während seiner Präsidentschaft hohe Zustimmungswerte, wobei seine Politik zur Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft beitrug, was letztlich Trumps Aufstieg ermöglichte.
Trump hatte die Wirtschaft zu einem zentralen Thema seiner Wahlkampagne gemacht. Obwohl er in seiner ersten Amtszeit durch Steuersenkungen und Regulierungsabbau einen wirtschaftlichen Aufschwung einleitete, reichte dies nicht aus, um im Jahr 2020 wiedergewählt zu werden. Dennoch sind die Amerikaner nicht so enttäuscht von ihm, dass sie ihn im November 2024 nicht erneut wählen würden. Bei den bevorstehenden Wahlen 2024 stehen die Themen Wirtschaft, Arbeitsplätze und Migration erneut im Fokus.
Eine Umfrage von CNBC vom 19. April zeigt, dass nur 43 Prozent der Befragten mit Trumps Wirtschaftspolitik einverstanden sind, während 55 Prozent sie ablehnen. Dies ist das erste Mal, dass eine CNBC-Umfrage während seiner Präsidentschaft ein insgesamt negatives Urteil über seine Wirtschaftspolitik ergibt. Laut Jay Campbell von Hart Associates, dem Umfrageinstitut, wurde Trump gewählt, um die Wirtschaft zu beleben, doch die bisherigen Ergebnisse überzeugen die Bürger nicht.
Zusätzlich glauben 49 Prozent der Befragten, dass sich die wirtschaftliche Lage im nächsten Jahr verschlechtern wird, das pessimistischste Ergebnis seit 2023. Während 76 Prozent der Republikaner eine Verbesserung erwarten, sind 83 Prozent der Demokraten und 54 Prozent der Unabhängigen skeptisch.
Eine Gallup-Umfrage zeigt, dass 44 Prozent der Amerikaner Vertrauen in Trumps wirtschaftliche Entscheidungen haben. Allerdings geben 55 Prozent an, nur wenig bis gar kein Vertrauen zu besitzen. Dies zeigt eine zunehmende Skepsis gegenüber dem Präsidenten, der das größte Wirtschaftswachstum in der US-Geschichte versprochen hat.
Im Vergleich zur Migrationspolitik seines Vorgängers Biden bewerteten im Dezember 2024 nur 14 Prozent seinen Umgang mit der Migration als richtig. Im April 2025 sehen jedoch 45 Prozent Trumps Politik als positiv an.
Trumps Ankündigung, alle illegalen Einwanderer abzuschieben, wird von 56 Prozent der Amerikaner befürwortet, ein Anstieg im Vergleich zu 38 Prozent im April 2016. Dies zeigt, dass unpopuläre Forderungen in der Bevölkerung Anklang finden können.
90 Prozent der Republikaner unterstützen die Abschiebung aller illegalen Migranten, aber auch 61 Prozent der Unabhängigen und 29 Prozent der Demokraten stimmen dieser Forderung zu.
Im Zusammenhang mit dem von Musk geleiteten Projekt DOGE zur Effizienzsteigerung der Regierung zeigt eine Umfrage von NBC News im März, dass die Wähler grundsätzlich positiv gegenüber dem Vorhaben eingestellt sind, jedoch Bedenken hinsichtlich der Umsetzung haben. Diese Bedenken ergeben sich aus den rechtlichen Problemen, die DOGE beim Zugang zu vertraulichen Informationen und der Entlassung von Mitarbeitern hatte.
Die Stimmung gegenüber DOGE ist geteilt: 46 Prozent sehen die Einführung als positiv, während 40 Prozent sie als negativ bewerten. Ein Drittel der Befragten möchte die Maßnahmen zur Reduzierung von Ausgaben und Personal fortsetzen, während ein weiteres Drittel sie als rücksichtslos ansieht und eine sofortige Beendigung fordert.
In der aktuellen Umfrage von Rasmussen hat Trump eine Zustimmungsrate von 51 Prozent, während der Durchschnitt aller Umfragen im April bei 46,5 Prozent liegt. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Biden, der zu diesem Zeitpunkt ein Minus von 12,3 Prozent hatte, ist dies ein akzeptables Ergebnis.
Gallup berichtet, dass Trumps durchschnittliche Zustimmungsrate zu Beginn seiner zweiten Amtszeit bei 45 Prozent liegt. Dies ist zwar besser als in seiner ersten Amtszeit, aber im historischen Kontext unter den gewählten Präsidenten seit dem Zweiten Weltkrieg immer noch niedrig.
Die Amerikaner scheinen sowohl von den steigenden Preisen als auch von der Migration besorgt zu sein. Während Trump für seine Migrationspolitik viel Unterstützung erhält, gibt es wachsende Zweifel, ob er mit seinen wechselnden Zöllen wirklich positive Veränderungen für die Bürger bewirken kann. Zudem bleibt abzuwarten, ob DOGE tatsächlich zu einer effizienteren Regierung führt oder ob notwendige Dienstleistungen aufgrund von Personalmangel beeinträchtigt werden.