Die Ukraine nutzt Aufnahmen ihrer Drohnen, um künstliche Intelligenz (KI) für militärische Anwendungen zu trainieren. Diese Systeme sind in der Lage, visuelle Informationen schneller zu erfassen und auszuwerten als menschliche Analysten. Oleksandr Dmitriew, der Initiator des ukrainischen Projekts OCHI, berichtete, dass seit 2022 über zwei Millionen Stunden an Videomaterial gesammelt wurden.
„Diese Videodaten sind das essentielle Material, das die KI benötigt: Wenn du ihr zwei Millionen Stunden an Filmmaterial zur Verfügung stellst, entwickelt sie sich zu etwas Außergewöhnlichem“, erklärte Dmitriew gegenüber „Reuters“. Die gesammelten Aufnahmen sind vielseitig einsetzbar und unterstützen die Verbesserung der KI-Modelle bei der Erkennung von Zielen. „Im Grunde genommen handelt es sich um Erfahrungen, die in mathematische Modelle umgewandelt werden“, so seine Aussage.
Das KI-System der Ukraine wurde ursprünglich konzipiert, um Militärführern einen klaren Überblick über die Situation an der Front zu geben. Nachdem die Technologie implementiert wurde, begannen die Soldaten, die Drohnenbilder zu speichern. Täglich fließen fünf bis sechs Terabyte neuer Daten in das System. Laut „Reuters“ haben sogar ausländische Partner Interesse an der OCHI-Technologie bekundet. Samuel Bendett vom „Center for a New American Security“ hebt hervor, wie wertvoll die ukrainischen Daten zur Schulung von KI-Systemen sind.
Die Ukraine setzt KI bereits für diverse militärische Anwendungen ein. Das vom Verteidigungsministerium entwickelte System „Avengers“ entdeckt wöchentlich etwa 12.000 russische Militärfahrzeuge. Darüber hinaus operieren zahlreiche Drohnen autonom zur Zielverfolgung, während KI-gestützte Systeme auch bei der Minenräumung unterstützen.