15 January 2025, 15:37

Stefan und Bully treten gegen einen Willkür-Gegner an: Raab verliert in der Ideenlosen Show

Aktualisiert : 22 Dezember 2024

Warum neue Ideen entwickeln, wenn man sich auch bewährte Konzepte zurückholen kann? RTL hat nicht nur Stefan Raab zurück ins Fernsehen geholt, sondern ihm auch eine Samstagsendung gewidmet. Doch bei dieser Show scheint nur der Titel wirklich neu zu sein.

Im Jahr 2024 entschloss sich Stefan Raab, dass sein Ruhestand nicht mehr tragbar war. Zunächst ließ er sich von Boxerin Regina Halmich ordentlich durch den Ring scheuchen und dann brachte er die Sendung „Du gewinnst hier nicht die Million“ auf den Streamingdienst RTL+, die anfangs hohe Abrufzahlen verzeichnete, aber mittlerweile stark an Beliebtheit verloren hat.

Im Oktober kündigte RTL dann ein Fernsehereignis mit Raab an: „Stefan & Bully gegen irgendson Schnulli“. Die Entscheidung, Michael „Bully“ Herbig als Co-Moderator zu gewinnen, erwies sich als clever. Bully strahlt stets den Charme eines älteren Hundewelpen aus und bringt sein liebenswürdiges Humor mit, was ihn zu einem Publikumsliebling aller Altersgruppen macht.

Altbekannte Gesichter in der RTL-Show

Nachdem die Show gestartet ist, wird schnell klar: Bully und der Titel sind die einzigen frischen Elemente. Ansonsten ist die Show eine dreiste Nachahmung von „Schlag den Raab“, dem Format, das Raab von 2006 bis 2015 bei Pro Sieben moderierte. Er tritt erneut gegen einen Normalbürger an, der diesmal den Namen „Schnulli“ trägt. Und wie zu alten Zeiten erklärt Moderator Elton Raab jedes Spiel mindestens dreimal. Frank Buschmann liefert wie gewohnt die entspannte Kommentierung aus dem Hintergrund.

Die Bilanz nach über fünf Stunden Raab

Die Zuschauer von RTL sind nach mehr als fünf Stunden Raab-Entertainment am Ende ihrer Kräfte.

Es wird auch wieder um Geld gespielt, wobei RTL den Jackpot auf „nur“ 250.000 Euro ansetzt, während Pro7 damals mit einer halben Million Euro aufwartete. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist das auch für ein Medienunternehmen nicht untypisch.

Hat Raab alles gesagt?

„Schlag den Raab“ wurde ursprünglich von Raab TV produziert, einer Firma, an der Raab Anteile hielt, bevor sie 2008 vollständig in die Hände von Brainpool überging, einschließlich der Rechte an der Show. Die neue Version „Stefan & Bully gegen irgendson Schnulli“ gehört nun Raab Entertainment. Somit verdient Raab ein weiteres Mal an einem Konzept, das er bereits zuvor genutzt hat. Für ihn könnte das ein finanzieller Erfolg sein, für das Publikum hingegen ist es eher enttäuschend. Hat Raab mit über 50 Jahren tatsächlich nicht mehr viel Neues zu bieten?

Natürlich ist die Show an sich nicht schlecht – „Schlag den Raab“ hatte immer hohe Einschaltquoten. Ein wenig Nostalgie hat ihren Reiz. Außerdem wird die Sendung durch die Leistungen des Herausforderers schnell spannend. „Mir wurde ein Schnulli versprochen“, beschwert sich Bully über den muskulösen Herausforderer Marc. Doch auch Raabs Performance ist nicht mehr so, wie man es gewohnt ist.

Bully ist unzufrieden: „Wir brauchen Raab nicht!“

„Was ist mit Raab passiert? Ist er älter geworden?“, scherzt „Buschi“ Buschmann, als Raab sowohl beim Autorennen als auch beim Mini-Bowling schwach abschneidet. Er wirkt seltsam verloren und fragt sich, ob das der neue Raab ist. Bully hingegen gewinnt zunehmend an Boden und kritisiert schließlich Raab: „Du bist keine große Unterstützung!“ Bei der nächsten Gelegenheit möchte er alleine antreten: „Wir brauchen Raab nicht – ‚Bully gegen Schnulli‘ reicht vollkommen!“

Selbst die Sendezeit spiegelt Raabs Vergangenheit wider: Um Mitternacht – dem vermeintlichen Ende der Show – sind erst sieben von zwölf Spielen absolviert und man ahnt bereits, dass dies ein langer Abend wird. RTL macht dennoch unermüdlich Werbung, auch während der Werbepausen, etwa für den ESC-Vorentscheid 2025 oder Bullys neuen Film.

Um 01:30 Uhr ist es endlich soweit: Der muskulöse Mediziner Marc sichert sich die Viertelmillion und besiegt damit das Duo Stefan und Bully. Raab kann das jedoch gelassen sehen: Als jemand, der ein Konzept mehrmals monetarisiert hat, ist er der wahre Gewinner des Abends.

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