Die Verhandlungspartner im öffentlichen Sektor haben einen wichtigen Tarifvertrag abgeschlossen. Der Vorschlag des Schlichters wurde akzeptiert, sodass Streiks in Kindertagesstätten, im Nahverkehr und bei der Müllabfuhr vorerst ausgeschlossen sind.
Die Einigung wurde nach intensiven Diskussionen erreicht, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen meldete. Demnach wird eine Gehaltserhöhung von insgesamt 5,8 Prozent für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes beschlossen.
Bei den Verhandlungen in Potsdam wurde dieser Vorschlag der Schlichtungsstelle angenommen. Die Löhne steigen rückwirkend zum 1. April um 3 Prozent, wobei mindestens 110 Euro mehr gezahlt werden. Am 1. Mai des kommenden Jahres sind weitere 2,8 Prozent Gehaltserhöhung vorgesehen.
Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 27 Monaten und beinhaltet zudem Regelungen für flexiblere Arbeitszeiten sowie höhere Zuschläge für Schichtarbeit.
Trotz der klaren Eckpunkte gab es in der vierten Verhandlungsrunde in Potsdam lange Diskussionen über die Details. Ein umstrittener Punkt war die Möglichkeit für Angestellte, freiwillig ihre Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden zu erhöhen. Arbeitnehmer äußerten Bedenken, dass sie möglicherweise unter Druck gesetzt werden könnten, diese Option zu nutzen.
Der Tarifkonflikt betrifft über 2,5 Millionen Beschäftigte in zahlreichen wesentlichen Sektoren, darunter Verwaltung, Kindertagesstätten, Müllabfuhr, Nahverkehr und Flughäfen. Die Warnstreiks seit Januar hatten bereits viele Bürger betroffen.
Die Gewerkschaften Verdi und dbb Beamtenbund vertraten die Interessen der Arbeitnehmer, während die Arbeitgeberseite von der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber VKA und dem Bundesinnenministerium vertreten wurde. Nach drei gescheiterten Verhandlungsrunden Mitte März kam es zu einer Schlichtung, die eine Streikpause beinhaltete.