Die Frage nach den zukünftigen Regierungsmitgliedern ist für viele von größtem Interesse. Wochenlang wurden Spekulationen angestellt, und die Antwort steht nun kurz bevor.
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD ist bereits finalisiert, und die Genehmigungen der beiden Parteien stehen wahrscheinlich bevor. Die größte Spannung bleibt jedoch bei der Besetzung der Ministerposten. Wer sind die neuen Gesichter in der Regierung unter Kanzler Friedrich Merz von der CDU? Die Ressorts wurden bereits zwischen CDU, CSU und SPD verteilt, und jede Partei kann nun ihre Spitzenkandidaten auswählen, was in der Verantwortung der Parteichefs liegt.
Am Montag wird Merz die Minister der CDU vorstellen, wie Generalsekretär Carsten Linnemann der Süddeutschen Zeitung mitteilte. Gleichzeitig plant CSU-Chef Markus Söder, seine Kandidaten in einer Sitzung des CSU-Vorstands bekannt zu geben. Diese Sitzung wird auch die CSU-Bundestagsabgeordneten einbeziehen, bevor Söder seine Vorschläge in einer Pressekonferenz erläutert. Die SPD hingegen möchte zunächst die Ergebnisse des Mitgliederentscheids abwarten.
Die Gespräche und Überlegungen der Parteivorsitzenden sind hochgradig vertraulich. Thorsten Frei, der Unions-Fraktionsgeschäftsführer, äußerte, dass es sicherlich einige Überraschungen geben wird, da auch er selbst für einen der Top-Posten im Gespräch ist.
Thorsten Frei, ein Vertrauter von Merz, wird als möglicher Kanzleramtschef gehandelt. Auch Hendrik Hoppenstedt, ein ehemaliger Staatsminister, bringt relevante Erfahrung mit.
Diese Position ist neben dem Kanzleramt von zentraler Bedeutung. Daher könnte SPD-Chef Lars Klingbeil, der als einflussreiche Persönlichkeit der Sozialdemokraten gilt, als Vizekanzler nominiert werden, was niemanden überraschen würde.
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat gute Chancen, im Amt zu bleiben, da er in der Beliebtheitsskala weit oben steht.
Hier wird Katherina Reiche, eine ehemalige Abgeordnete und Staatssekretärin, genannt, die derzeit in der Energiebranche tätig ist. Ihr wäre zudem der erste Posten einer Ostdeutschen in diesem Ministerium sicher. Auch Andreas Jung, ein CDU-Experte für Energie, wird als Kandidat gehandelt.
Als möglicher Außenminister wird Johann Wadephul aus Schleswig-Holstein genannt, was die erste CDU-Nominierung in dieser Rolle seit fast 60 Jahren darstellen würde. Auch der frühere Ministerpräsident von NRW, Armin Laschet, steht zur Diskussion.
Hubertus Heil, der derzeitige Arbeitsminister, hat es schwer, da sowohl Klingbeil als auch Pistorius aus Niedersachsen stammen. Eine mögliche Nachfolgerin könnte die ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sein.
Alexander Dobrindt, der Chef der CSU-Landesgruppe, wird als Favorit für das Innenministerium gehandelt. Damit würde ein enger Vertrauter von Söder wieder in den Kabinettstisch zurückkehren.
Hier gibt es keine klaren Favoriten. Karl-Josef Laumann, der NRW-Sozialminister, wird von dem Arbeitnehmerflügel der CDU ins Spiel gebracht. Auch Tino Sorge aus Sachsen-Anhalt wird genannt.
Es kursiert der Name der NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach. Zudem wird spekuliert, dass Reiner Haseloff, der CDU-Ministerpräsident aus Sachsen-Anhalt, in dieses Ressort wechseln könnte.
Neben Pistorius könnte auch Svenja Schulze, die bisherige Entwicklungsministerin, ihren Posten behalten. Falls die umstrittene SPD-Chefin Saskia Esken in das Kabinett wechseln möchte, könnte auch dieser Posten für sie interessant sein.
Matthias Miersch, der Generalsekretär der SPD, wäre gut qualifiziert für dieses Amt, ist jedoch ebenfalls aus Niedersachsen. Schulze könnte zurückkehren, da sie bereits in dieser Funktion tätig war. Eine weitere Kandidatin könnte Katja Mast, die Parlamentsgeschäftsführerin, sein.
Die Zukunft von Klara Geywitz in diesem Ministerium ist ungewiss. Möglicherweise wird sie von Carsten Schneider, dem bisherigen Ost-Staatsminister, abgelöst.
Dieses Ministerium hat kürzlich das Thema Raumfahrt hinzugefügt. Die ehemalige Digital-Staatsministerin Dorothee Bär wird als wahrscheinlichste Kandidatin gehandelt.
Nach der Absage von Günther Felßner, dem Präsidenten der bayerischen Bauern, wird die Agrarministerin Michaela Kaniber als Kandidatin genannt. Es gibt aber auch Stimmen, die darauf hinweisen, dass eine Person aus den Reihen der CSU-Bundestagsabgeordneten in Betracht gezogen werden könnte.
Nach dem Wahldesaster hat Klingbeil einen Generationswechsel angekündigt. Dafür könnte die brandenburgische Bundestagsabgeordnete und Richterin Sonja Eichwede stehen.
Die hessische Digitalministerin Kristina Sinemus wird als potenzielle Besetzung für das neu geschaffene Ressort gehandelt. Auch Verena Pausder, die Chefin des Start-up-Verbands, könnte in diesem Bereich Fuß fassen.
Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien, die Teil des Koalitionsverhandlungsteams war, wird als Kandidatin genannt. Zudem steht Silvia Breher, die bisher die familienpolitischen Belange der Union vertreten hat, zur Diskussion.